Bravo! Erstes Schwimm-Camp mit „glorreichen Sieben“
„Schwimmen macht ja richtig Spaß“, sagt Louise am Beckenrand. Und schon paddelt sie mit kräftigen Arm- und Beinbewegungen wieder davon. Die 13-Jährige hat keine Zeit zu verlieren. Sie will ihre Schwimmkünste Zug um Zug, Bahn um Bahn steigern. Und irgendwann hat es Louise auf 450 Meter am Stück gebracht. Bravo!
Die Freude des jungen Mädchens war nicht zu übersehen. Mit guter Laune und großem Ehrgeiz hatte sie die Scheu vor Wasser und Badebecken hinter sich gelassen. Nichtschwimmerin sein, das war einmal.
Louise gehörte mit Vanessa, Tom, Fabian, Danny, Julian und Alrik zu den Teilnehmern des ersten Schwimmcamps vom 24. bis 27. Juni 2019 in der Schwimmhalle „Am Südring“– ein Angebot der Landesschule für Blinde und Sehbehinderte Förderzentrum Chemnitz und des Schulfördervereins. Ihr großer gemeinsamer Wunsch: Endlich schwimmen können. Die Mädchen und Jungen absolvierten ein viertägiges Training, mit und ohne „Nudel-Hilfe“. Mut haben alle bewiesen, zum Beispiel Fabian mit dem ersten kühnen Kopfsprung ins 29-Grad-Wasser und Tom, Danny, Julian, die ihm bald – mit den Füßen zuerst - folgten.
Nach dem Training gab es für die sieben Schülerinnen und Schüler täglich als Zusatzprogramm noch eine Überraschung im Trockenen – Bowling, Kino im Kinderfilmhaus, Entspannung in der Salzgrotte und Spielchen mit Labrador-Hund Carlos.
Zum sportlichen Erfolg der „glorreichen Sieben“ haben viele rührige Helferinnen und Helfer beigetragen: Von der Vereinsvorsitzenden Diana Stephani mit ihrer ersten Idee bis zu Sonja Petrausch mit der Organisation und als geduldige und liebevolle Betreuerin im Wasser.
Der besondere Dank des Schulfördervereins gilt dem Leiter der städtischen Bäderabteilung Siegfried Kaubisch und seinen Mitarbeitern für die außerplanmäßige Bereitstellung der Schwimmhalle, dem Schwimmclub Chemnitz und seinem Vorsitzenden Steffen Uhlich, der die Leitung des Trainings übernahm, den Nachwuchstrainern Johannes Uhlich (Schwimmclub Chemnitz), Niklas Drechsel und Hannes Donat (Chemnitzer Polizeisportverein). Beim Nachmittagsprogramm war die CoWerk gGmbh mit von der Partie.
Nicht nur unsere Schwimmeleven lernten viel dazu. Für die vier erfahrenen Trainer war das Training mit blinden und sehbehinderten Kindern und Jugendlichen sozusagen ein „unbekanntes Gewässer“. „Umso mehr freuen wir uns über die Fortschritte, die jeder Einzelne durch unser Training gemacht hat“, sagte Steffen Uhlich zum Abschied.
Für mich als Mitorganisatorin des Schwimmcamps war es immer wieder eine besondere Freude, dass alle Beteiligten, die ich für das Gelingen unseres Vorhabens gewinnen konnte, ohne Zögern ihre Unterstützung zugesagt und ihr Versprechen gehalten haben.
Die gemeinsame Übungszeit im Wasser mit großem Eifer, manchmal Tränen, aber viel Lachen wird auch mir unvergesslich bleiben. Toll, Louise, Vanessa, Fabian, Tom, Danny, Julian, Alrik! Mit Euren Leistungen habt Ihr dazu beigetragen, dass das erste Schwimmcamp an Eurer Schule bestimmt nicht das letzte war.